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Bevergerner Pättgen
Premiumweg an den Kanälen und Pättkens
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Das die Teutoschleifen sehr abwechslungsreich sind und für jeden etwas bieten, dass erfahre ich auf meiner nächste Wanderung. Meine fünfte Wanderung auf den Teutoschleifen führte mich auf den Bevergerner Pättgen, was im norddeutsche etwa soviel wie Pfad heißt. Waren die bisherigen Teutoschleifen leicht bergig mit Bergpfaden, so bekam ich nun den vollen Tapetenwechsel. Wieso? Das lest ihr im Wanderblog.
Bevergerner Pättgen
Wandern in NRW hat viele Facetten und der Bevergener Pättken ist eine schöne Mischung. Bereits die Anfahrt war flach mit leichten bewaldeten Kuppen. Da könnten sich die 83 Höhenmeter versteckt haben, die sich auf der knapp 7Km langen Tour verteilen. Ich sehe die Brücke mit der Schleuse und hier ist auch der kostenlose Parkplatz. Wie üblich steht am Wanderparkplatz eine Infotafel mit einer kleinen Wegebeschreibung, wichtigen Infos und der Wanderkarte. Es ist 18.00 Uhr und ich muss mich etwas beeilen, nehme also meinen Rucksack, die Kamera und los geht’s. Netterweise machte genau jetzt auch die Wolkendecke auf und es gab etwas Sonne mit leicht blauem Himmel. Ideal! Der Bevergerner Pättgen macht sich hübsch für mich 😉
Karte mit GPS-Daten vom Bevergerner Pättken
Die Schleuse
Kaum bin ich 20m gewandert komme ich zum ersten Highlight. Der Schleuse. Seit mehr als 100 Jahren hebt sie Schiffe 10m hoch oder runter und man muss nicht Technikbegeistert sein um sich das fasziniert anzusehen. Ich hatte Glück, denn auf der anderen Seite sah ich ein Schiff in die Schleuse einfahren. Das sah echt knapp aus, war es auch und den Abstand zwischen Schiff und Schleuse würde man wohl nur in Zentimetern angeben können und selbst das waren nicht viele. So sah ich mir das Schauspiel an, bis sich die Schleusentoren geschlossen hatten. Zeit weiter zu wandern und rein nach Bevergern.
Wandern in einer romantischen Baumallee
Ein kurzes Stück auf der Straße und schon stehe ich vor dem nächsten Highlight. Eine Allee würde ich sagen, nur etwas anders als sonst. Da ist ein kleiner Kanal dem ich folge und wieder sehe ich die modernen Backsteinhäuser, die sich zuweilen im Wasser des Kanals spiegeln.
Dazu taucht die Sonne die Kulisse in eine wunderschöne Abendstimmung und ich bin froh, den Bevergerner Pättgen am Abend zu wandern. Der ist tagsüber schon schön, aber so noch einen Tick schöner.
Die Allee führt mich bis in den Ortskern von Bevergen. Das ist wirklich ein schönes Städtchen. Was Monreal als Fachwerkdorf ist, könnte Bevergen als Backsteinort darstellen.
Schnell wechselt die Kulisse am Bevergerner Pättgen und ich wandere entlang des Dortmund-Ems-Kanals. Hier treffe ich andere Spaziergänge und unterhalte mich mit einigen. Es sind Einheimische die gern von ihrem Städtchen erzählen 😉 Mittlerweile steht die Sonne schon recht tief und taucht die Kanallandschaft in dieses wunderschöne gelb-rote Licht, das warm strahlt.
Entlang an den Kanälen
Immer mal wieder kommt ein Schiff vorbei und so wandere ich entspannt zurück zur Schleuse. Aber waren das wirklich schon 6 Kilometer? Ich schaue mir die Wanderkarte noch einmal an und merke, dass ich faktisch falsch gewandert bin. Ich hätte nach dem Parkplatz gleich zum Kanal gemusst und nicht zur Schleuse, aber als Fotograf sieht man das Highlight und steht auf der anderen Seite an einem Wegweiser und läuft weiter.
Das ist aber gar nicht tragisch, denn die Premiumwege sind in beide Richtungen ausgeschildert und dann laufe ich eben die gedachte 8 zu Ende.
Über den alten Arm komme ich so in ein uriges Wäldchen mit einem Pfad, der mich zum Hexenloch führt. Der nur 100m Abstecher vom Bevergerner Pättgen führt mich zu einer kleinen Felsformation mit 2 Höhlen.
Nach dem Wäldchen geht es weiter am Kanal zum Nassen Dreieck und über eine alte Fachwerkbrücke zur Red Box, einem Informationspavillon. Red Box – immer dieses Denglisch…. Denke ich so bei mir.
Noch ein Stück am Kanal entlang und ich bin wieder am Wanderparkplatz an der Schleuse.
Jetzt fehlt nur noch ein Biergarten, aber den gibt es in Bevergern. Später habe ich noch in der Gaststätte am Nassen Dreieck ein Zwiebelschnitzel gegessen und das war echt lecker. Da lohnt eine Einkehr.
Fazit Bevergerner Pättken
Die 4 großen Highlights sind die Schleuse, die Bevergerner Allee, die Kanalabschnitte und der Pfad durch den Wald. Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass die Tour nicht einmal 7Km lang ist. Dabei hat jedes Highlight sein einzigartiges Flair, was den Bevergerner Pättken so unverwechselbar macht. Die Ausschilderung ist perfekt und man braucht weder eine Wanderkarte, noch ein GPS Gerät. Naja, außer man ist Fotograf und schwer abgelenkt 😉
Ein weiterer Wandertipp:
Wem die kleine Tour nicht reicht, der könnte noch eine weitere 6Km lange Wanderung auf dem Waldauenweg unternehmen. Das ist ebenfalls eine Teutoschleife und Premiumwanderweg. Ist quasi gleich um die Ecke, aber ein reiner Waldpfad mit der Schönen Aussicht.
Wandern NRW
Wer sich die letzten 5 Berichte der Teutoschleifen angesehen hat und besonders die Bilder betrachtet, der kommt schnell zur Überzeugung, dass Wandern in NRW alles andere als flach ist. Die Wanderwege in NRW sind vielfältig und 27 sogar Premiumwanderwege des Wanderinstitutes. Es ist auch kein Zufall, dass viele der Teutoschleifen am Hermansweg verlaufen, der zu den Top Trails gehört und von Wanderbares Deutschland zertifiziert ist. Die urige Wegeführung und vielleicht auch unerwartete Natur wie die Dörenther Klippen und kleineren Felsformationen, sind dabei ebenso imposant, wie die Wegeführung durch die Wälder und Berge von NRW.